Begründer des GORDON Modells war der amerikanische Psychologe Dr. Thomas Gordon (1918 – 2002). Durch seine Arbeit mit schwer erziehbaren Kindern und Jugendlichen sah er, welche negativen Auswirkungen unangemessene Kommunikation auf zwischenmenschliche Beziehungen haben kann. Er erkannte, wie wichtig es ist, dass Eltern und Kinder einander verstehen, respektieren und einen gemeinsamen Umgang mit Spannungen, Konflikten, Wut und Hilflosigkeit lernen. Er stützte sich auf die Annahme, dass sich Kinder durch ein liebevolles und wertschätzendes Umfeld zu selbstbewussten und selbstbestimmten Erwachsenen entwickeln können.
Diese Erkenntnis und die wissenschaftlichen Grundlagen der humanistischen Psychologie nach Carl Rogers ließen ihn ein konkretes, alltagstaugliches Kommunikationsmodell entwickeln, das er 1970 in seinem Buch „Familienkonferenz“ veröffentlichte. Dem englischen Originaltitel „Parent effectiveness Training“ zufolge, war Gordons ursprüngliches Ziel, die Kommunikation zwischen Eltern und Kindern zu verbessern und ihre Beziehung zu stärken. Allerdings stellte sich schnell heraus, dass sich das Modell auf jegliche Beziehungsform oder Situation anwenden lässt – ob zu Hause, im Beruf, in der Schule oder allgemein in der Kommunikation unter Menschen.
Im Fokus seines Modells stand für Thomas Gordon die Entwicklung einer Kommunikationsmethode, die auf gegenseitiger Achtung der persönlichen Bedürfnisse, Vertrauen, Respekt und Wertschätzung aufbaut. Eine Methode, die Beziehungen fördert, eine solide Basis für die konstruktive Auseinandersetzung mit heiklen Situationen darstellt und die vor allem zur machtfreien Lösung von Bedürfnis- und Wertkonflikten führt und dadurch für alle Beteiligten zum Gewinn wird.